5. Unterricht vorbereiten 1 7 Unterrichtsphasen
1. Fallt nicht mit der Tür ins Haus! – Die Begrüßung Der Beginn einer jeden guten Unterrichtsstunde ist die Begrüßung. Diese Unterrichtsphase muss natürlich nicht auf eurem schriftlichen Plan vermerkt werden. Sie darf aber auf keinen Fall ausfallen.
Kontakt wird hergestellt, wenn ihr signalisiert: Ich sehe euch
und interessiere mich für euch! Und das geschieht, indem ihr fragt,
wie es geht, wie der Tag gelaufen ist, ob es interessante
Geschichten aus der Schule zu erzählen gibt etc. 2. Erläutert das Programm! – Die Programmübersicht Phase 2 einer jeden guten Unterrichtsstunde ist die Programmübersicht. Eure Schüler*innen müssen erfahren, worum es gehen soll und warum das wichtig ist. Also erklärt ihr, wie ihr euch den Ablauf der Stunde gedacht habt. Eventuell haben eure Schüler*innen sinnvolle Veränderungsvorschläge. Die solltet ihr natürlich berücksichtigen. Das gilt auch für den weiteren Unterrichtsverlauf: Wenn sich zeigt, dass einzelne Aufgaben zu einfach, zu schwierig, zu lang oder zu kurz sind, müsst ihr variieren. Bleibt – trotz Plan – flexibel! 3. Beginnt mit etwas Einfachem! – Das Aufwärmen Phase 3 kann ein kurzes Aufwärmtraining sein: Einmal die E-Deklination rauf- und runterrattern. Eine Kettenaufgabe im Kopf rechnen. 10 irregular verbs aufsagen. Wenn ihr mit solchen einfachen Übungen beginnt, verschafft ihr euren Schüler*innen schnell Erfolgserlebnisse und helft ihnen, gut ins Lernen hineinzukommen. 4. Greift das Vorwissen auf! – Anknüpfen und Wiederholen Wenn ihr zum ersten eigentlichen Thema der Stunde kommt, solltet ihr immer in einer kurzen Wiederholung klären, was eure Schüler*innen schon gelernt haben, was sie wissen und können, und was nicht. Das kann zum Beispiel in Form einer kurzen Befragung oder eines kleinen Quizspieles geschehen. Was wisst ihr über diesen Stoff? Wozu brauchen wir ihn? Mit welchen bekannten Inhalten steht er in Verbindung? – Dies sind die Grundfragen, von denen ihr in dieser Anknüpfungsphase immer ausgehen könnt. 5. Informiert klar und verständlich! – Die Infophase Wenn ihr wisst oder ahnt, dass das Vorwissen eurer Schüler*innen zum Thema recht lückenhaft ist, solltet ihr (nach der Anknüpfung) in einer einführenden kurzen Information alles Wesentliche kompakt und übersichtlich erläutern. Eine kurze, knackige Erläuterung ist oft viel besser als langatmige Frage-Antwort-Spiele, in denen immer wieder Schüleraussagen korrigiert werden müssen.
6. Lasst Schüler*innen selbstständig arbeiten! – Die Übungsphase Wenn alle wesentlichen Fragen geklärt sind, kommt nun die Phase der selbstständigen Schülerarbeit. Ihr bietet euren Schüler*innen Übungen an, mit denen sie das neu erworbene bzw. wiederholte Wissen trainieren und festigen können. Wichtig ist, dass ihr klare Arbeitsaufträge formuliert. Wenn eure Aufgabenstellungen etwas umfangreicher sind, solltet ihr sie unbedingt schriftlich festhalten und euch vergewissern, dass die Aufgaben verstanden wurden. Lasst sie noch einmal in eigenen Worten wiederholen und beobachtet eure Schüler*innen bei der Arbeit, um festzustellen, ob sie tun, was sie tun sollten. Wichtig ist auch, dass die Arbeit eurer Schüler*innen kontrolliert und gewürdigt wird. Die Schüler*innen brauchen eine direkte Rückmeldung. siehe auch Abschnitte 6.4 bis 6.8 und Abschnitt 8 Wenn ihr mehrere Themen in einer Stunde behandelt, können die
Phasen 4, 5 und 6 selbstverständlich mehrfach vorkommen. Auch die
Reihenfolge der Phasen kann dabei variieren. 7. Gestaltet das Ende! – Der Stundenschluss
Am Ende der Stunde solltet ihr kurz zusammenfassen, was erreicht wurde, und überlegen, wie es weitergehen könnte. Nicht unbedingt in Form einer Schlussrede. Besser ist wohl eher ein Abschlussgespräch. „Ich hab das Gefühl, dass ihr das present progressiv jetzt drauf habt. Seht ihr das auch so?“, fragt ihr zum Beispiel. Oder: „Habt ihr den Eindruck, dass euch diese Übungen geholfen haben?“ Oder: „Was sollten wir in der nächsten Stunden machen?“ Außerdem könntet ihr zum Beispiel noch Tipps zur bevorstehenden Klassenarbeit oder Anregungen zur häuslichen Weiterarbeit mitgeben. Schön ist natürlich auch ein Lob: „Ihr habt super gearbeitet. Hat Spaß gebracht heute.“ Wenn eine Stunde so endet, kann man sich schon auf die nächste freuen.
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